D i e E n t s t e h u n g d e r B e r g e _______________
Einst lebte der schuppige Drache Gurkarpo auf dieser Erde und herrschte über jedes Lebewesen welches unter ihm stand und welches Wesen war schon größer oder schwerer, schneller oder intelligenter als der Gurkarpo der nahm und schenkte wie es ihm beliebte. Er war eine rastlose Kreatur die zwischen Hass und Liebe auf der Erde wandelte und sich selbst in Ausbrüchen verschändelte. Ängstlich war er und so schuf er in einer dunklen Nacht aus einem Berg den Mond den er mithilfe seiner Tränen zum Leuchten brachte. Er ließ ihn frei damit er hoch hinaus in den Himmel steigen konnte um in den dunkelsten Nächten sein Licht zu geben und die Angst zu vertreiben die tief in der Seele des alten Drachen hauste.
Traurig war er und so biss er sich in seine Flügel und schüttelte sie so sehr, dass Bluttropfen umherflogen und vom Himmel gefangen wurden. Sie wurden die Sterne und würden dem Drachen Geschichten erzählen und Wege weisen wenn er traurig war damit er neue Hoffnung erkannte.
Einsam war er und so riss er seine Brust auf, nahm sein Herz heraus und setzte es mit einem Feuerstrahl in Brand damit es verbrennen und zu Asche werden würde damit er keine Einsamkeit mehr zu spüren brauchte. Doch sein Herz verbrannte nicht sondern nahm das Feuer in sich auf um in alle Ewigkeiten zu leuchten. Gurkarpo verletzte sich an seinem Feuer und warf sein Herz zum Mond und zu den Sternen. Die Sonne war geboren.
Sterblich war er und so nahm er sich Lehm und Wasser, Tränen und Feuer, Wind und Blut und formte viele verschiedene Figuren die er zum Leben erweckte oder wieder sterben ließ um die Erinnerung an ihn zu bewahren. Er schuf Smilodon und den Mammut und löste sie wieder in seinen Tränen auf. Er erschuf aus Wasser Kreaturen die im Meer schwommen und so groß waren, dass Gurkarpo auf ihnen reiten konnte und er formte aus dem Wind die Vögel. Er machte aus Feuer Echsen und aus seinen Schuppen allerlei Pflanzen. Doch nie schien er zufrieden zu sein und so zerstampfte er in Wut seine Figuren wieder und brach aus Erschöpfung zusammen.
Gurkarpo starb, denn ohne Tränen die er weinen konnte, ohne ein Herz welches in seiner Brust schlug und ohne Blut welches in seinen Adern floss war er eine tote Kreatur.
Und dann vollzog sich ein Wandel. Gurkarpos Körper versteinerte und wurde zu jenem Gebirgssystem welches man den "Himalaya" nennt. Noch heute erkennt man die Umrisse des Drachens. Der Tienshan ist der Kopf, die Vertiefung des rechten Auges der Issyk-Kul-See, die Wirbelsäule die Höhenkette des Himalayas, der rechte Flügel breitet sich über den Hindukusch bis nach Iran aus und der mächtige Körper ist das tibetische Hochland. Das Gebirgssystem des Himalaya war entstanden.